Mögliche Ursachen für berührungs- und druckempfindliche Zähne
Häufige Ursache für berührungs- und druckempfindliche Zähne, auch Dentinüberempfindlichkeit, Dentin-Hypersensibilität (DHS) oder Zahnhalsüberempfindlichkeit genannt, sind freiliegende Zahnhälse durch Zahnfleischrückgang oder Abnutzungen des Zahnschmelzes. Grund für die Schmerzen ist die mechanische Reizung des freigelegten Dentins oder Zahnbeins, d. h. der Substanz, die sich unterhalb des Zahnschmelzes befindet. Das sehr sensible Dentin ist normalerweise entweder von Zahnschmelz, von Wurzelzement (einer knochenartigen Zahnsubstanz, die den Zahn im Bereich der Wurzel papierdünn überzieht) oder von Zahnfleisch bedeckt. Es enthält winzige, mit Flüssigkeit gefüllte Kanäle, so genannte Dentinkanälchen oder Tubuli. Der „hydrodynamischen Theorie" von Brännström zufolge führt die Bewegung der Flüssigkeit als Reaktion auf äußere Einwirkungen (z. B. durch den Druck beim Kauen) in den Dentinkanälen zu Druckunterschieden, wodurch die Nerven im Weichgewebe des Zahns gereizt werden. Schmerzen sind die Folge. Hervorgerufen werden viele Probleme durch eine fehlerhafte Zahnpflege, bei der beim Zähneputzen zu viel Druck ausgeübt wird („Schrubben“). Auch die Verwendung einer Zahnbürste mit zu harten Borsten, die Nutzung aggressiver Bleaching-Produkte oder die Verwendung einer stark abrasiven Zahnpasta sorgen dafür, dass Zahnschmelzsubstanz abgetragen wird. Dem dentalen Nachrichtenportal ZWP Online zufolge schwanken die Angaben zur Prävelenz der Dentin-Hypersensibilität (DHS) in der erwachsenen Bevölkerung zwischen 4,5 und 57 Prozent. Die meisten Betroffenen gibt es im Alter von 30 bis 39 Jahren, Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Druckempfindlichkeit kann aber auch durch rissige, beschädigte oder fehlende Füllungen, nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus), den übermäßigen Verzehr säurehaltiger Lebensmittel (wie Obst, Softdrinks, Fruchsäfte) oder Mundtrockenheit entstehen. Auch Risse oder Frakturen im Zahn, Zahnabszesse, Karies und andere Zahnläsionen können zu den typischen Aufbissschmerzen führen.