Mundpflege für Kinder - Grundlagen

Mundpflege für Kinder: So verhindern Sie, dass Ihr Kind „schlechte“ Zähne bekommt

Als Eltern sind Sie für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Kindes verantwortlich, einschließlich seiner Mundgesundheit. Laut Bundeszahnärztekammer liegt die Häufigkeit der Milchzahnkaries bei unter 3-Jährigen bei 10 bis 15 Prozent. Haben Kinder mit kariösen Zähnen einfach Pech oder kann man das verhindern? Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie die Zähne Ihres Kindes pflegen, damit es sich bis ins Erwachsenenalter an einem gesunden Lächeln erfreuen kann.

Sind Milchzähne wichtig?

Ein Mythos, den die KZVB beseitigt, ist, dass die Pflege der Milchzähne keine Rolle spielt, da sie sowieso ausfallen. Milchzähne sind dünner und weniger widerstandsfähig, wodurch sie anfälliger für Bakterien sind. Die Pflege der Zähne Ihres Babys ist wichtig, damit Karies vermieden werden kann.

Ist Milchzahnkaries ein Problem?

Ja, in der Tat. Babys mit Karies haben auch oft später im Kindesalter schlechte Zähne. Die KZBV warnt davor, dass sich Bakterien bei Milchzahnkaries vermehren und die später durchbrechenden bleibenden Zähne befallen können. Abszesse können durchbrechenden Zähnen schaden, und Kinder, bei denen Milchzähne extrahiert wurden, sind später eher von Zahnfehlstellungen oder anderen Zahnproblemen betroffen, da die Milchzähne als Platzhalter fungieren.

Ab welchem Alter sollte ich bei meinem Kind mit dem Zähneputzen beginnen?

Sobald die ersten Milchzähne durchkommen (etwa im 6. Lebensmonat), ist es wichtig, mit der Einübung von Mundhygienegewohnheiten zu beginnen. Die KZBV empfiehlt, die Zähne Ihres Babys mindestens einmal täglich zu putzen. Putzen Sie jeden Zahn mit sanften, kreisenden Bewegungen, einschließlich des Bereichs, in dem sich Zähne und Zahnfleisch treffen. Bürsten Sie sanft, da das Zahnfleisch des Babys beim Zahnen sehr empfindlich ist. Wenn Ihr Kind alt genug ist, um eine Zahnbürste zu halten, können Sie es dazu ermutigen, selbst zu putzen. Bis zum Alter von sieben Jahren müssen Kinder beim Putzen jedoch beaufsichtigt werden, um sicherzugehen, dass sie richtig putzen.

In welchem Alter sollte ich mit meinem Kind das erste Mal zum Zahnarzt gehen?

Die Bundeszahnärztekammer empfiehlt, spätestens mit Durchbruch des ersten Milchzahns das erste Mal zum Zahnarzt zu gehen. Der Zahnarzt kann überprüfen, ob sich die Zähne so entwickeln, wie sie sollten. Der Termin ist außerdem eine gute Gelegenheit, um Fragen zur Pflege der Zähne Ihres Kindes zu stellen. Nach dem 18. Lebensmonat sollten Sie mit Ihrem Kind einmal im Jahr zum Zahnarzt gehen.

Warum haben manche Kinder schlechte Zähne?

Es gibt viele Faktoren, die zu den schlechten Zähnen bei Kindern beitragen. Dazu gehören:

• Ernährung - Zuckerhaltige Getränke sind die häufigsten Verursacher von Karies. Eltern denken vielleicht, dass Säfte eine gesündere Alternative zu Erfrischungsgetränken sind, doch Apfelsaft hat mehr Zucker als Cola! Auch einfache Kohlenhydrate (Kekse, Riegel und Fertiggerichte) wandeln sich in Zucker um.
• Genetik - Einige Menschen haben rissige oder zerklüftete Zähne und sind somit anfälliger für Karies. Das bedeutet jedoch nicht, dass Ihr Kind in jedem Fall von Karies betroffen sein wird. Wenn Ihr Kind zu dieser Gruppe gehört, bedeutet dies nur, dass seine Mundhygiene besonders gründlich sein muss.
• Unsachgemäße Mundhygiene - Erwachsene putzen ihre Zähne im Durchschnitt nur 45 Sekunden lang. Die Aufmerksamkeitsspanne von Kindern ist dagegen noch kürzer. Deshalb ist es gut möglich, dass Ihr Kind nicht jedes Mal die empfohlenen 2 Minuten lang seine Zähne putzt.
• Flaschenfütterung - Wenn Sie Ihrem Kind zum Einschlafen eine Flasche mit ins Bett geben, kann der in der Milch enthaltene Zucker, der sich über die Zahnoberfläche Ihres Kindes verteilt, Karies verursachen.

Wie kann ich vermeiden, dass meine Kinder Karies bekommen?

• Etablieren Sie gute Gewohnheiten - 2 Minuten 2 Mal pro Tag Zähneputzen ist ein Muss. Um dieses Ziel konsequent zu erreichen, versuchen Sie, Ihre Kinder beim Zähneputzen zu unterhalten. Hierfür finden Sie online viele Ressourcen, z. B. Kurzgeschichten für Kinder (verfügbar in Deutsch und Englisch).
• Früh beginnen - Putzen Sie die Zähne Ihres Babys, sobald die ersten Milchzähne durchbrechen.
• Verwenden Sie Fluorid-Zahnpasta - Geben Sie Ihrem Kind die richtige Menge einer für sein Alter geeigneten Zahnpasta. Die Richtlinien, wie viel Fluorid in Kinderzahnpasta enthalten sein sollte, können von Land zu Land unterschiedlich sein. Überprüfen Sie daher, welchen Fluoridgehalt Ihre örtliche Gesundheitsbehörde für die Altersgruppe Ihres Kindes empfiehlt. Die Bundeszahnärztekammer empfiehlt für Kinder bis zum 2. Lebensjahr zweimal täglich eine erbsengroße Portion (500 ppm) Fluorid oder eine reiskorngroße Portion Fluorid (1000 ppm). Vom 2. bis zum 6. Lebensjahr wird zweimal täglich eine erbsengroße Portion Fluorid (1000 ppm) empfohlen.
• Zähneputzen beaufsichtigen - Auf diese Weise können Sie sichergehen, dass Ihr Kind keine Zahnpasta verschluckt und Sie können ihm die richtige Zahnputztechnik beibringen.
• Zuckerkonsum einschränken - Reduzieren Sie Süßigkeiten, Kekse und Zucker. Verwenden Sie nach Möglichkeit zuckerfreie Medikamente und verzichten Sie möglichst auf Fruchtsaft oder "strecken" sie diesen stets mit etwas Wasser.
• Ab 6 Monaten Tasse zum Trinken geben - für eine bessere Mundgesundheit empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, dass Sie Ihr Baby, sobald Sie es an Beikost gewöhnen, bevorzugt aus einem Becher trinken lassen.
• Ziehen Sie eine Fluoridbehandlung/Fluoridlack in Betracht - Wenn Ihr Kind anfällig für Karies ist oder bereits Anzeichen von Karies zeigt, kann eine Fluoridlackbehandlung ratsam sein. Fragen Sie Ihren Zahnarzt, ob Ihr Kind von dieser Behandlung profitieren würde.

Die Pflege der Zähne Ihres Kindes ist nicht nur für seine Mundgesundheit, sondern auch für seine allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden von großer Bedeutung. Laut Quintessenz News sind die häufigsten Ursachen für eine Schmerz- oder Notfalltherapie beim Kind Beschwerden und Infektionen im Zahnbereich aufgrund von Karies. Die richtige Mundpflege kann ihm demnach ein Leben lang ein gesundes Lächeln schenken.